Obrigheimer Gewichtheber feierten 125-jährigen Geburtstag
Obrigheimer Gewichtheber feierten 125-jährigen Geburtstag
Volker Hauß mit historischen Rückblick und mit in den Vortrag eingebetteten Ehrungen
Musikalisch eröffnet wurde der Ehrungsabend anlässlich des 125-jährigen Vereinsbestehens durch die ausgezeichnet aufspielenden Saxophonics. Abteilungsvorstand Kevin Ockert war es vorbehalten, all die Gäste, Ehrengäste, Mitglieder und Freunde der Abteilung Schwerathletik, die sehr zahlreich den Weg in die Jägerstube gefunden hatten, willkommen zu heißen. Ein besonderer Gruß galt den Sportfreunden aus Tatabanya (Ungarn), die das Festwochenende mit ihrer Anwesenheit bereicherten.
Aus den sich anschließenden Grußworten, vorgetragen vom SVO-Präsidenten Andre van Damme, Bürgermeister Achim Walter, Landrat Dr. Achim Brötel, Oberbürgermeister Michael Jann, BVDG-Vizepräsident Carsten Diemer, BWG-Vizepräsident Hans Hofrichter, BSB-Vizepräsidentin Jutta Hannig sowie dem stellvertretenden Sportkreisvorsitzenden Manfred Beuchert, der die Grüße der Vorsitzenden Dr. Dorotee Schlegel überbrachte, kristallisierten sich immer wieder Dinge heraus wie
„Aushängeschild für Gemeinde und Kreis, Anerkennung für das Team hinter dem Team (Helfer), engagierte und erfolgreiche Vereinsarbeit, enthusiastisches und faires Publikum, nationale und internationalen Erfolge, ranghöchste Sportart im Sportkreis, Faszination der Wettkämpfe in der Neckarhalle sowie die Vorbildfunktion von Verein und Sportlern“. Frau Hannig berichtete u.a. wie sie über ihren Studenten Jakob Neufeld Kontakt zum Gewichtheben bekam. Hans Hofrichter vom Landesverband brachte es letztlich auf den Punkt: "Ohne den SV Obrigheim wäre das Gewichtheben in Deutschland ein großes Stück ärmer".
Ehrungen der besonderen Art
Volker Hauß gelang es bestens, die große Anzahl an Ehrungen kurzweilig in seinen geschichtlichen Rückblick einzuflechten, indem er die Geehrten jeweils der Zeit zugeordnet auf die Bühne holte. In detaillierten Schilderungen und lebhaft dargestellten Begebenheiten bekam der Zuhörer ein lebendiges Bild über die jeweiligen Verhältnisse und den Werdegang des Vereins. Der Rückblick startete mit der Vereinsgründung 1897. Anschließend stellte er die 1912 eingeweihte und kunstvoll bestickte Vereinsfahne vor, um danach auf einen Überblick über die damaligen Trainingsorte und Wettkampfstätten sowie dem Umzug in die Ertl-Halle überzuleiten. Hierzu gaben die „Veteranen“ Otmar Herkel, Horst Nitschke, Manfred Hinninger, Karlheinz Jakob, Klaus Hettinger, Gerhard Frick und Rudolf Sinther einiges aus ihrer Erinnerung preis. Sie berichteten vom kameradschaftlichen Zusammenhalt aber auch von Trainingsverhältnissen, die heute keinem Sportler mehr zugemutet werden könnten.
Der Bogen der Ehrungen spannte sich weiter über die anwesenden ehemaligen SVO-Vorstände Peter Dinkel, Carolin Döll und Günter Eicher sowie dem heutigen Vorstand Andre van Damme hin zu ehemaligen Hebern Josef Bittler, Stefan Mütz, Christian Schramm, Ludwig Wagner und Karlheinz Grauf, welche der nächsten Hebergeneration angehörten. In diese Zeit fällt auch der Umzug in die Neckarhalle und der spätere Ausbau der Trainingsräume. Nach Schilderungen über die "Fahrstuhlmannschaft zwischen den Ligen" kam man auf die Saison 1989/90 zu sprechen, seit der die Germania Obrigheim ununterbrochen der ersten Bundesliga angehört und in der mit Laszlo Kiraly aus Tatabanja/Ungarn erstmals ein ausländischer Heber verpflichtet wurde. In der Folgezeit spielten Obrigheimer Heber national und international eine gewichtige Rolle, wobei Oliver Caruso mit seinen zahlreichen Erfolgen bis hin zu einer Olympiamedaille eine herausragende Stellung einnimmt. Carolin Kretz, Stefan Achstetter, Volker Feil, Andre Hemman, Carsten Diemer und der mittlerweile legendäre Ingo Fein bildeten in dieser Zeit das Gerüst der Mannschaft, während heute Nico Müller, Matthäus Hofmann, Jakob Neufeld, Ruben Hofmann und Celina Schönsiegel den Ton angeben.
Mit Ehrenplaketten bedacht wurden auch die Ehrenmitglieder Artur Speder, Gerhard Ernst, Ruth Ehrmann und Gernot Bachert, die beiden ehemaligen Bürgermeister Roland Zimmermann und Roland Lauer sowie der langjährige Unterstützer Richard Waibel, dieser stellvertretend für alle Sponsoren.. Ebenso die verdienten ehemaligen Vorstände Rainer Noe, Werner Diemer, Klaus Herkel, Edmund Ehrmann, Franz Hauß, Bruno Völker, Norbert Kostrzewa und Physio Daniel Gatzka. Am Ende der offiziellen Veranstaltung übergab Ehrenjugendleiter Franz Hauß die Plakette auch an die aktuelle Vorstandschaft mit Manuel Noe, Thorsten Hauß, Kevin Ockert, Volker Hauß, Walter Kretz, Judith Siegmann, Adrian Müller und Philipp Hülser und wünschte ihnen weiterhin eine glückliche Hand bei ihrer Tätigkeit zum Wohle des Vereins. Zum Schluss erging ein großes Dankeschön an Franz Waldenberger und sein Team von der Jägerstube, die dieses Festbankett hervorragend und zu aller Zufriedenheit ausgerichtet haben.
Begeisternder Empfang für Nico Müller durch den SV Germ. Obrigheim
Nachdem Abteilungsleiter Thorsten Hauß alle Anwesenden mit launigen Worten willkommen geheißen hatte stellte der sportliche Leiter Manuel Noe speziell die Leistung und das Auftreten des zweimaligen Olympiateilnehmers in den Vordergrund. Er wünschte ihm weiterhin viel Freude und Erfolg bei seinem Sport und liebäugelte mit einer Wiederholung des Empfangs in drei Jahren.
Bürgermeister Achim Walter überbrachte den Dank der Gemeinde an den erfolgreichen Sportler und an alle, die ihn auf diesem Weg unterstützt und begleitet haben. Grüße übermittelte Landrat Dr. Brötel und bedauerte nicht persönlich anwesend sein zu können. Frau Dr. Schlegel als Vorsitzende des Sportkreises Mosbach zeigte sich stolz, solch einen Ausnahmesportler im Kreis zu haben und lobte insbesondere das funktionierende Umfeld im „stärksten Dorf Deutschlands“. Den Worten des SVO-Präsidenten Günter Eicher war die Freude über den zweiten Obrigheimer Olympioniken nach Oliver Caruso deutlich anzumerken.
Zum Schluss des offiziellen Teils kam der Sportler selbst zu Wort. Nico gab dabei einen Rückblick auf die lange Qualifikations- und Vorbereitungsphase, beschrieb den Aufenthalt und die Isolation im olympischen Dorf und ging nochmals auf den emotionsgeladenen Wettkampf ein. In seinem Ausblick freute er sich auf den anstehenden Urlaub und dann auf die Bundesliga-Wettkämpfe in der Neckarhalle.
Franz Hauß